Parfümflaschen auf dem Duftkreis der Osmo Duft-Taxonomie, angeordnet nach Duftfamilien wie Floral, Woody, Fruity und Industrial – visuelle Darstellung der Duftklassifikation.

Osmo Duft-Taxonomie: Ein universelles Vokabular für Gerüche und Aromen

Die Osmo Duft-Taxonomie ist eine neue, offene und universelle Systematik zur Beschreibung von Gerüchen. Sie soll als gemeinsamer Nenner für Parfümeure, Flavoristen, Weinkritiker und alle anderen dienen, die beruflich oder privat mit dem Geruchssinn arbeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Osmo System so revolutionär ist, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie für Fachleute und Duftliebhaber bietet.


🔍 Warum ein neues System nötig iste neue Duft-Taxonomie?

Bislang hatte jedes Unternehmen seine eigene Duftklassifikation. Die Unterschiede in Terminologie und Struktur führten oft zu Missverständnissen – ein echtes Babylon der Aromen. Die Osmo Duft-Taxonomie bringt Ordnung in dieses Chaos, indem sie ein einheitliches, offenes System bietet, das für alle zugänglich ist.


📚 Was ist die Osmo Duft-Taxonomie?

Die Systematik von Osmo basiert auf vier zentralen Ebenen:

  1. Grandfamilies: 11 Hauptkategorien, z. B. Woody, Mineral, Floral, Fruity, Industrial, Soulful. Sie bilden das Gerüst der Wahrnehmung.
  2. Subfamilies: Untergruppen innerhalb der Großfamilien – z. B. Cedarwoody oder Peachy – die eine noch feinere Einteilung erlauben.
  3. Descriptors: Beschreibende Begriffe wie Appley, Buttery, Labdanumy oder Gassy. Sie ermöglichen es, individuelle Duftfacetten sprachlich zu erfassen.
  4. Textures & Sensations: Keine Gerüche selbst, sondern deren taktile oder emotionale Wirkung – etwa powdery, metallic, juicy, fizzy, smooth.

🔎 Wichtig: Alle Kategorien lassen sich flexibel kombinieren. Ein Duft kann sowohl woody als auch buttery und zugleich warm/rich sein – je nach Kontext und subjektiver Wahrnehmung.

Visualisierung der Osmo Duft-Taxonomie: Dieses Farbrad zeigt die zwölf Duft-Großfamilien (Grandfamilies) wie Woody, Floral, Fruity und Mineral mit ihren jeweiligen Untergruppen. Die Grafik verdeutlicht, wie Osmo eine strukturierte, aber flexible Klassifikation für Gerüche geschaffen hat.
Osmo’s Duft Taxonomie visuell Rad

Diese Infografik stellt die Osmo Duft-Taxonomie in Form eines radialen Farbrads dar. Im Zentrum befindet sich die Einteilung in 11 Duft-Großfamilien wie Animalic, Herbal, Woody, Soulful, Citrus, Floral, Fruity, Industrial, Mineral, Sweet/Balsamic und Green. Jede dieser Grandfamilies ist in spezifische Subfamilies unterteilt – beispielsweise Lavendery im Bereich Herbal oder Cedarwoody im Bereich Woody. Die Darstellung hilft dabei, die komplexe Welt der Düfte zu systematisieren und zu visualisieren, und ist ein zentrales Element der offenen Osmo-Systematik zur Beschreibung von Aromen und Gerüchen.

🧪 Was macht Osmo anders als klassische Systeme?

Im Gegensatz zu traditionellen Modellen (wie dem Duft-Rad von Michael Edwards) integriert die Osmo Duft-Taxonomie bislang vernachlässigte Kategorien wie:

  • Mineralisch (feucht, metallisch, schwefelig)
  • Industriell (chemisch, plastisch, nach Chlor)
  • Soulful (stärkemehlartig, fettig, mehlig)

Das System bildet damit auch realitätsnahe, alltagsnahe Eindrücke ab.


🤝 Ein gemeinsames Vokabular für alle

Ob Parfümeur, Sommelier oder Hobby-Nase – mit der Osmo Duft-Taxonomie können alle Beteiligten auf eine klare, gemeinsame Sprache zurückgreifen. So lassen sich komplexe Gerüche nachvollziehbar, interdisziplinär und kulturell sensibel beschreiben.

Wer neugierig geworden ist und verschiedene Duftcharakteristika selbst erleben möchte, findet eine kuratierte Auswahl an Nischendüften – sortiert nach Stimmung und Duftprofil – bei nischenduft.ch.


🤖 Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Duftanalyse

Osmo nutzt die Osmo Duft-Taxonomie bereits zur Schulung seiner KI („Olfactory Intelligence“), die neue Moleküle und Düfte entwickelt. Damit ist der erste Schritt getan, um eine gemeinsame Sprache zwischen Mensch und Maschine im Bereich Duft zu etablieren.

👉Mehr dazu in meinem Artikel über KI in der Nischenparfümerie: Wie künstliche Intelligenz unsere Duftwelt verändert.


Fazit

Die Osmo Duft-Taxonomie ist mehr als nur ein Klassifikationssystem – sie ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem universellen Geruchsvokabular. Offen, flexibel und kollaborativ: Dieses System hat das Potenzial, unsere Duftkommunikation grundlegend zu verändern.

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